Go with the Flow – Kühlung mit Flusswasser
Ein Gebirgsfluss bringt an heißen Sommertagen eine herrliche Abkühlung. Diese Eigenschaft nutzen auch wir. Wir haben ein intelligentes System entwickelt, um den durch Bozen fließenden Eisack zur Kühlung des WaltherParks zu nutzen. Der Fluss dient uns gleich auf zweifache Weise – wir nutzen seine Kälte und wir nutzen seine Kraft. Und so funktioniert es: Über einen Kanal am linken Ufer des Eisack zweigen wir Flusswasser ab. Der Kanal führt zu Wärmetauschern in Ufernähe. Das kalte Flusswasser umströmt die Wärmetauscher und wird anschließend wieder in den Eisack geleitet.
Nur durch die Schwerkraft, durch das natürliche Gefälle des Eisack, wird das Flusswasser zu den Wärmetauschern geleitet. Technische Hilfsmittel wie Pumpen, Saug- und Filteranlagen sind unnötig. Fische, die in den Kanal gelangen, können problemlos wieder herausschwimmen, ohne sich in den Wärmetauschern zu verfangen. In den Wärmetauschern wird die Kälte des Flusswassers an eine Kühl-Leitung übergeben, in der Wasser zirkuliert. Diese Leitung führt über den Fluss in die Energiezentrale des WaltherParks – und von dort zu den einzelnen Abnehmern im Gebäude. Das Wasser in der Leitung gibt auf seinem Weg durch den WaltherPark Kälte ab. Es erwärmt sich also und wird zurück zu den Wärmetauschern am Eisack geleitet. Der Kreislauf beginnt anschließend wieder von Neuem. Auch die Wärmetauscher-Anlage selbst wird von dem kalten Flusswasser natürlich gekühlt. Da keine Abwärme entsteht, wird auch das umgebende Stadtviertel nicht aufgeheizt. Der Eisack wird durch das Kühlsystem in der Größenordnung von Zehntelgraden maximal eines Zehntelgrades erwärmt. Diesen Grenzwert hat die Landesregierung festgelegt. Sollte der Eisack im Sommer nicht kalt genug oder bei extremer Hitze der Kühlbedarf besonders hoch sein, setzen wir zusätzlich Fernwärme für die Kühlung ein. Diese wird mithilfe von Wärmetauschern umgewandelt.
Neben dem Einkaufszentrum werden durch unser Kältenetz auch die Wohnungen, die Büros und das Hotel des WaltherParks gekühlt. Künftig werden auch noch weitere Gebäude in der Umgebung angeschlossen. Unser Kühlkonzept macht bei der CO₂-Bilanz einen entscheidenden Unterschied: Die Energie für den Betrieb der Kühlanlage stammt zu 92 Prozent aus erneuerbaren oder gleichwertigen Quellen. Damit sparen wir im Vergleich zu einem herkömmlichen Kühlsystem jährlich rund 104 Tonnen Erdöl oder 176 Tonnen CO₂ ein.