70 Tonnen schwer und 85 Meter lang: Zwei extra-leistungsstarke Spezialkräne mussten von außerhalb Südtirols herbei geschafft werden, um die neue Servicebrücke über den Eisack südlich der Loretobrücke parallel dazu einzuheben. Nach tagelangen Vorarbeiten verlief die Einhebung am Donnerstag Vormittag erfolgreich. Die Brücke dient der nachhaltigen Gebäudekühlung im WaltherPark ebenso wie der Versorgung der Gebäude an der Trienter Straße. Derzeit sind auf den Baustellen des WaltherPark rund 300 Arbeiter beschäftigt.
„Die Bauarbeiten schreiten zügig voran“, stellte Heinz Peter Hager, Präsident der WaltherPark AG, fest. Die rund 300 Bauarbeiter sind an allen Gewerken des WaltherPark und der Infrastrukturprojekte am Werk: am Ausbau der Obergeschosse des WaltherPark, an den Fassaden, an Anlagen- und Installationsarbeiten im Gebäudeinneren, am Tunnelabschnitt Waltherplatz-Perathonerstraße, am Fahrradweg samt Brücke im Bereich Loretobrücke sowie am Flussbauwerk unterhalb der Loretobrücke zur nachhaltigen Gebäudekühlung samt Servicebrücke, die am Donnerstag eingehoben wurde.
Heinz Peter Hager und seine Mitarbeiter verfolgten die Einhebung der Brücke persönlich. „Es ist ein besonders aufwändiger und heikler Vorgang, der genaueste Vorbereitung und höchste Professionalität erfordert“, so Hager. Die Stahlkonstruktion wiegt fast 70 Tonnen und ist 85 Meter lang – und sie musste von ihrem Liegeplatz auf der Loretobrücke passgenau auf die Führung längs der Loretobrücke gesetzt werden. „Eine Millimeterarbeit“, stellten Hager und zahlreiche Schaulustige fest. Die Stahlkonstruktion wurde vom Stahlbauunternehmen Auluma aus Blumau gebaut, welches gemeinsam mit den Technikern des WaltherPark auch die Einhebung plante.
In der Brücke verlaufen mehrere Rohrleitungen: Durch zwei thermisch isolierte Rohre mit einem Durchmesser von 40 cm, fließt künftig das Kühlwasser für den WaltherPark von den Wärmetauschern im Flussbauwerk in die zu kühlenden Gebäude und wieder zurück. Die Funktionsweise ist ebenso energiesparend wie umweltfreundlich: In einem eigens errichteten Kanal im Eisack umspült das kühle Eisackwasser kraft des natürlichen Gefälles die Wärmetauscher, welche hier an den geschlossenen Kühlwasserkreislauf angeschlossen sind. Das von der Gebäudekühlung erwärmte Kühlwasser wird somit hier auf natürliche Weise abgekühlt und fließt wieder zurück in die Gebäude. „Wir vermeiden so den Einsatz von Kühlsystemen auf den Dächern, die elektrisch betrieben werden müssten und die überdies Abwärme und Lärm erzeugen würden – gerade in Stadtgebieten wirkt sich dies ungünstig als Hitzeinsel aus“, erklärte Projektleiter Ing. Martin Schieder.
Die Flusswasserkühlung wurde gemeinsam mit Alperia für den WaltherPark konzipiert, es können jedoch noch weitere Gebäude in diesem Stadtbereich angeschlossen werden. Betrieben wird die Flusswasserkühlung nach Fertigstellung von Alperia.
Über die neue Brücke werden zusätzlich weitere Leitungen geführt, darunter für Trinkwasser, elektrische Energie, Gas und Glasfaser – sie dienen der Versorgung der Wohngebäude an der Trienter Straße.